Altersvorsorge in der digitalen Welt – was Verbraucher wollen
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Eine große Studie zur Altersversorgung der Amundi analysierte in einer Befragung die digitale Affinität von Verbrauchen bei Altersvorsorgeprodukten. Die Amundi-Studie, die sich in der dritten Runde mit dem Dachthema ‚Beratungsqualität und Digitalisierung‘ auseinandersetzte, befragte dazu 1000 Personen zwischen 35 und 55 Jahren und kam zu dem ernüchternden Schluss, dass das Kaufverhalten von Endverbrauchern weniger digital sei als bislang vermutet.
Die Ergebnisse der Studie auf einen schnellen Blick:
- Vier von fünf Befragten (80 Prozent) ziehen beim Kauf von Altersvorsorgeprodukten die persönliche Beratung dem Internet vor
- Ein Viertel (25 Prozent) hat bei der privaten Altersvorsorge kein Vertrauen in die Angebote und Informationen aus dem Netz
- Zwei Drittel (67 Prozent) würden sich im Internet informieren, aber eine private Altersvorsorge nicht online kaufen
- 59 Prozent der Befragten lehnt die Beratung über eine private Altersvorsorge durch einen Robo-Advisor ab
Gottfried Hörich, stellvertretender CEO und Vertriebsleiter von Amundi weist mit Blick auf diese Studienergebnisse darauf hin, dass es eine gewisse Ambivalenz zwischen den drei Themenschwerpunkten der Studie – dem Sparverhalten, dem Informationsverhalten und dem Kaufverhalten – von Endverbrauchen gibt.
Ein Fünftel sorgt nicht vor
Worauf viele Experten und auch die Alltagsmedien seit Langem wiederholend aufmerksam machen ist die geringe Teilnahme an privaten Altersvorsorgeprodukten. Die Amundi Studie ist nun ein weiterer Belege dafür, dass in Deutschland zu wenig vorgesorgt wird. Nur 43% der Befragten besitzt eine private Altersvorsorge. Und unter denjenigen, die eine private Altersvorsorge haben, sind 27 Prozent in Wertpapieren, Aktien oder Fonds investiert. Gefragt nach den Aufwendungen für die private Altersvorsorge hat ein Fünftel (20 Prozent) angegeben, überhaupt nicht zu sparen. 15 Prozent sparen nicht regelmäßig. Bei der Höhe der gesparten Beträge ist das Bild uneinheitlich: Gut ein Viertel (28 Prozent) spart monatlich zwischen 51 und 200 Euro. 17 Prozent sparen bis zu 50 Euro, 13 Prozent mehr als 200 Euro.
Analog vs. digital
Bei der privaten Altersvorsorge geben nur 34% an, ihre Produkte bevorzugt online verwalten zu wollen. 63% ziehen ein persönliches Beratungsgespräch vor Ort oder am Telefon vor. Es scheint, dass hier noch eine Menge Arbeit getan werden muss, um das Vertrauen der Endverbraucher in digitale Produkte zu stärken. Deutschland bietet bereits – auch wenn im internationalen Vergleich auch hier noch Nachholbedarf besteht – intelligente digitale Versorgungsprodukte an, die effektiv und transparent arbeiten. Ob es sich nun um private oder bAV-Produkte handelt – Versicherer wie Personaler sollten sich dem kritischen Verhalten von Endverbrauchern gegenüber Vorsorgeprodukten bewusst sein, um das Vertrauen in digitale Produkte, die so sensitive Themen wie die Altersversorgung behandeln, aufzubauen.
Persönliche Beratung wichtig
Einen signifikanten Unterschied gibt es zwischen dem Informations- und dem Kaufverhalten von Verbrauchern. Zwei Drittel (67 Prozent) würden sich zwar im Internet informieren, aber ein so wichtiges Produkt wie die private Altersvorsorge nicht online kaufen. 80% geben an bei einem Kauf eines Altersvorsorgeproduktes lieber persönlich beraten zu werden. Unklare Informationen und Bedenken der Datenschutzsicherheit sind hier die zwei wichtigsten Gründe, weshalb Vorsorgeprodukte lieber analog gekauft werden.
Auch wir bei PCAK sind uns der Wichtigkeit bewusst, die betriebliche Altersversorgung in Deutschland durch digitale Innovation zu stärken. Wir bieten eine cloud-basierte bAV-Administration an, die die gesamten bAV-Prozesse innerhalb eines Unternehmens transparent und effizient gestaltet. Doch digitale Produkte müssen mit analoger Hilfe gekoppelt werden, auch das ist uns bewusst. Deshalb stehen wir unseren Kunden mit persönlicher Beratung und Unterstützung immer zur Verfügung. Wie zum Beispiel über unsere regelmäßigen Webinare, die unsere Kunden mit dem nötigen bAV-Wissen ausstatten – nicht zuletzt, damit diese jeder Einzelne mit seiner Expertise zu einer starken digitalen bAV beitragen.