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Die Forderung nach einem digitalen Rentenkonto wird lauter

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Es ist immer wieder erstaunlich, wie langsam die digitale Infra­struktur in Deutsch­land auf­gebaut wird. Und dazu zählt nicht nur die Digital­isierung von Behörden, Ämtern, Kranken­häusern oder Bildungs­einrichtungen, wie sie besonders in letzter Zeit kritisch von deutschen Medien auf­gefasst wurde. Auch die digitale Rente sollte endlich im Zentrum des Digital­isierungs­bestrebens der nächsten Regierung sein. Denn nur die wenigstens Deutschen haben einen genauen Über­blick, wie hoch ihre Ein­künfte im Alter sein werden, wie sie sich zusammen­setzen und vor allem wie sie zu verbessern sind. In der Vergangen­heit gab es schon verschiedene politische Konzepte, die desolate Informations­lage der Deutschen über die voraus­sichtliche Höhe ihrer Rente zu verbessern. Und fast alle haben einen gemein­samen Nenner: Die Forderung nach einem digitalen Renten­konto, das die Ansprüche aus allen drei Säulen – gesetzliche Rente, betrieb­liche Alters­versorgung und private Alters­vorsorge – abbildet. 

Ein digitales Renten­konto, so wie es in vielen anderen Ländern schon lange gibt, bildet alle zu erwartenden Alters­einkünfte über­sichtlich ab. Somit kann jeder selbst ent­scheiden, ob die Vorsorge für seine eigenen Ansprüche reicht und notfalls handeln, falls dies nicht der Fall ist. Denn wer über seine Rente nicht informiert ist und keinerlei Wissen über seine zukünftigen Renten­einkünfte hat, bleibt handlungs­unfähig und wird seine Renten­situation nicht verbessern können. So ist beispiels­weise die Gefahr groß, dass Versorgungs­lücken, die an sich oft gar nicht aufwendig zu schließen wären, offen bleiben und der gewünschte und erwartete Lebens­standard im Alter nicht erreicht werden kann.

Mit einem digitalen Renten­konto kann somit auch der steigenden Alters­armut, die besonders häufig Gering­verdiener, Selbst­ständige und Frauen betrifft, vor­gebeugt werden. Richtige und recht­zeitige Vorsorge ist einer der wichtigsten Maß­nahmen, neben der Bekämpfung struktureller Ungleichheiten wie dem Gender Pension Gap, um Alters­armut zu reduzieren.

Es bleibt abzuwarten, wie lange es noch braucht bis ein digitales Renten­konto in Deutschland möglich ist. Und während die Regierung noch sondiert, schlafen private Unter­nehmen nicht und entwickeln spannende digitale Lösungen – und das nicht nur für ein digitales Renten­konto, sondern auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel digitalisierte und cloud-basierte bAV-Systeme, die in Kombi­nation zu starken Rahmen­bedingungen für eine zukunfts­fähige Rente in Deutsch­land führen.

 

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