Gender Gap und bAV
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Das Gender Pension Gap – Frauen erzielen nur 47% der männlichen Alterseinkommen
Einem Bericht der Bundesregierung zufolge erreichen Frauen nur 47% der männlichen Alterseinkommen. Am größten ist der Unterschied bei den Betriebsrenten, die Frauen bis zu 60% weniger Rente einbringen als ihren männlichen Kollegen. Im Durchschnitt nur die Hälfte an Einkommen im Alter zur Verfügung zu haben ist ein immenses gesellschaftliches Problem, dass vermehrt Frauen vor Altersarmut bedroht. Für das Gender Pension Gap, wie Experten die Geschlechterungleichheit bei der Altersrente nennen, sehen sie dafür eine Vielzahl von Faktoren verantwortlich.
Es beginnt mit erwerbsbiographischen Unterschieden zwischen Männern und Frauen. Das Berufsleben von Frauen wird viel häufiger – auch belegt durch Zahlen des Statistischen Bundesamtes – durch das Großziehen von Kindern oder das Pflegen von Angehörigen unterbrochen. Die oft langen Pausen schlagen sich dann später bei der Höhe der Rente nieder.
Zweitens trägt die strukturelle Benachteiligung von Frauen in unserer Gesellschaft dazu bei, dass die Rente im Alter oft kleiner ausfällt. Berufe, in denen Frauen überproportional vertreten sind, liegen in den sozialen Bereichen mit für die Branche typischen geringeren Löhnen. Auch werden Führungspositionen in Deutschland immer noch hauptsächlich von Männern besetzt und der Gender Pay Gap, also dass Frauen rund 23% weniger Lohn bei gleicher Arbeit verdienen, belastet die Frauen im Alter finanziell stark.
Aber alte Strukturen brechen langsam auf und verändern die Position der Frauen. Doch nach Berechnungen des WSI Instituts dauert es im besten Fall noch 60 Jahre bis eine Geschlechtergleichheit erzielt wird. Einige politische Parteien, von allen voran die Grünen, fordern konkrete Maßnahmen wie die flexible Vollzeit, die Garantierente oder den verstärkten Ausbau von Betreuungsangeboten von Kindern verankert in neuen Arbeitsmarkt- und Rentenreformen. Es muss verbesserte politische Rahmenbedingungen geben, um Frauen im Job Männern gleichzustellen. Schließlich ist die Rente ein Spiegelbild des Erwerbslebens – Gender Pay Gap ist unumgänglich verbunden mit dem Gender Pension Gap.