5 Dinge, die Sie bei Ihrer Altersvorsorge beachten sollten
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Kaum jemand setzt sich gerne mit dem Älterwerden auseinander. Besonders unangenehm wird der Gedanke, wenn für eine gute Altersvorsorge wesentliche Teile des Gehalts aufgebracht werden müssen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Anlagen sinnvoll gewählt werden und die erzielten Renditen am Ende einen echten Vorteil bringen.
1. Ablaufeistung beachten!
Verbraucherschützer bemängelten schon mehrfach die lückenhaften Angaben in der Standmitteilung, beispielsweise von Lebensversicherungen. Ab dem 01. Juli diesen Jahres gelten strengere Vorgaben und die Ablaufleistung muss in der jährlichen Standmitteilung transparent ausgewiesen werden. Arbeitnehmer erhalten so klare Auskunft über den Endwert ihrer Versicherung - sollte diese bis zum Stichtag unverändert fortgeführt werden. Ebenso wird die beitragsfreie Leistung ausgewiesen, die ein Versicherungsnehmer erhalten würde, wenn keine weiteren Beiträge eingezahlt werden. Darüber hinaus muss neben dem aktuellen Rückkaufswert der Versicherung auch die Summe angegeben werden, die im Todesfall ausgezahlt wird. Mit diesen wichtigen Orientierungspunkten können Sie Ihre Altersvorsorge besser planen und rechtzeitig reagieren.
2. Zahlen Sie nicht drauf!
Wer seinen Lebensstandard im Alter halten will, sollte dafür mindestens 85% des letzten Nettoeinkommens als Rente erhalten. Zahlt ein Arbeitnehmer 45 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse ein, liegt das Rentenniveau bei 48% des letzten Nettoeinkommens. Somit muss fast für die Hälfte des gewünschten Rentenniveaus betrieblich oder privat vorgesorgt werden. Informieren Sie sich fortaufend über die Ablaufleistungen ihrer Vericherungen, um eine klare Prognose über ihre zukünftige finanzielle Situation treffen zu können. Schon bei Vertragsabschluss sollten Sie darauf achten, dass die zugesagten Renditen mindestens die Inflation ausgleichen können. Zudem werden bei der Auszahlung der Rente Sozialversicherungsbeiträge und Steuern fällig, da der Staat zwar die Einzahlung in die Versicherungen bezuschusst, allerdings nicht die Rente an sich. Versicherungsnehmer mit kleinen Einkommen könnten am Ende sogar draufzahlen, wenn die Inflation und die fälligen Gebühren, Beiträge und Steuern die Renditen übersteigen.
3. Besser spät als nie
Je früher Sie anfangen für das Alter vorzusorgen, desto profitabler wird die Vorsorge am Ende für Sie. Idealerweise sorgen Sie schon mit dem Berufsstart kontinuierlich vor. Doch auch wer erst mit dem Älterwerden ans Älterwerden denkt, kann Vorteile aus einer Rentenversicherung ziehen, denn wer sich nur auf die gesetzliche Rente verlässt, könnte letztlich im Nachteil sein.
Wer sich beispielsweise 20 Jahre vor seinem gewünschten Renteneintritt dazu entschließt, jeden Monat 100 Euro in die Rentenkasse einzuzahlen, kann damit eine monatliche Rente von 130 Euro erzielen. Wichtig ist, dass Sie auf die richtige Form des Sparens achten. Die klassischen Varianten Sparbuch oder Tagesgeldkonto bieten zu den heutigen Konditionen kaum noch Möglichkeiten profitabel vorzusorgen.
4. Kleinvieh macht auch Mist
Arbeitnehmer, die 30 Jahre jeden Monat 20 Euro für die Altersvorsorge bereithalten, können im Ruhestand eine monatliche Leistung von 58 Euro in Anspruch nehmen. Wenn Sie Raucher sind, erhalten sie für den Preis von 3 Schachteln Zigaretten am Ende eine ganze Stange im Monat. Wenn Sie sich das Rauchen durch Ihre Sparmaßnahmen bis zum Renteneintritt gänzlich abgewöhnt haben; umso besser, denn dann gewinnen Sie doppelt. Ihr Arbeitgeber kann sie zudem mit einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) unterstützen. Die neuen Richtlinien nehmen zwar die Arbeitgeber aus der Haftung für die Renditen der Einlagen, allerdings richtet sich der Arbeitgeberanteil nach den neuen Matching Modellen direkt nach dem Arbeitnehmeranteil. Das bedeutet, dass Ihr Arbeitgeber die gleiche Summe zuschießt, mit der Sie selbst privat vorsorgen. Damit verdoppelt sich Ihr Benefit!
5. Lassen Sie sich beraten
Um sich auf der Reise durch den Paragrafendschungel nicht in seinen immer wieder kehrenden Novellen, Änderungen und Verstärkungen zu verlieren, sollten Sie sich zur Prüfung Ihrer Verträge einen unabhängigen Berater zur Seite nehmen. Dieser kann Sie über effektive Sparmethoden aufklären und mit Ihnen passende Angebote filtern und bewerten. Jedes Berufsleben verläuft anders und um die für Sie optimale Variante für Ihre Altersvorsorge zu ermitteln, müssen Sie Zeit investieren und die Initiative ergreifen. Die Unterschiede können letztlich immens sein. Wer 30 Jahre lang 100 Euro monatlich in eine private Rentenkasse investiert, erhält daraus eine monatliche Leistung von knapp 160 Euro. Wählt man statt einer herkömmlichen Rentenkasse direkt ein Aktiendepot, lassen sich mit der gleichen Einzahlung am Ende knapp 290 Euro monatlich erzielen. Von Kursschwankungen sollten Sie sich dann allerdings nicht beunruhigen lassen, denn der Rationalität größter Feind ist die Emotion. Insgesamt sollten Sie darauf achten, Ihr Depot breit zu streuen, um vom Erfolg vieler Unternehmen zu profitieren.
Textquellen:
http://deutsche-betriebsrente.de/2018/04/typische-fehler-bei-der-altersvorsorge-teil-1/
http://deutsche-betriebsrente.de/2018/04/typische-fehler-bei-der-altersvorsorge-teil-2/