Zurück

Die Gründe einer oft mangelhaften Altersvorsorge bei Frauen

| 3 Minuten Lesedauer

Dass Männer und Frauen in Deut­schland auch in der heutigen Zeit nicht gleich­gestellt sind, zeigt sich mitunter bei der Alters­vorsorge. Frauen sollen weniger fürs Alter vorsorgen, heißt es. Dies legen auch die Befunde der Amundi-Studie von 2017 nahe: Knapp ein Drittel der insgesamt 1.000 weib­lichen Befragten zwischen 35 und 55 Jahren haben keine private Alters­vorsorge.

Doch woher kommen diese geschlechter­spezifischen Unter­schiede?

Die Gründe sind viel­schichtig und dabei nur teilweise selbstverschuldet. Folgt man den Daten der Amundi-Studie, so beschäftigt sich weniger als die Hälfte der 35- bis 55-jährigen Frauen überhaupt mit privater Alters­vorsorge. Während ein Drittel angab, nicht für die Rente zu sparen, tun 37 Prozent dies unregelmäßig. Zum einen ist dies auf mangelndes Interesse, zum anderen aber auch auf die vorausgesetzte Absicherung durch den Partner zurückzuführen. Dabei wird in der Studie jedoch auch deutlich, dass „ sich die Mehrheit der befragten Frauen bewusst [ist], wie wichtig eine private Vorsorge angesichts der politischen und demografischen Entwicklung ist“.

 

Schlechte Altersvorsorge - Bei Weitem nicht nur selbst­verschuldet

Doch auch gesellschaftliche Strukturen führen zu Ungleichheit in der Alters­vorsorge. Diese ist vor allem auf starke Einkommens­unterschiede zwischen den Geschlechtern zurückzuführen: Im Mittel verdienen Frauen hierzulande etwa 21 Prozent weniger als Männer. Folglich fällt auch die gesetzliche Rente geringer aus, denn Frauen arbeiten oftmals nicht nur in schlechter bezahlten Branchen – vor allem im sozialen Bereich –, sondern nehmen sich zumeist auch der Kinder­erziehung sowie der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger an. Im Hinblick auf die damit verbundenen beruflichen Auszeiten ist es nicht verwunderlich, dass Frauen geringere Beiträge in die gesetzliche Renten­versicherung einzahlen können als Männer. Bei der Rückkehr an den Arbeits­platz entscheiden sich viele Frauen außerdem dazu, ihren Beruf in Teil­zeit auszuüben. Im Rahmen der Befragung durch das Amundi Asset Management waren hierbei fast 80 Prozent der befragten Frauen der Meinung, dass Auszeiten und Teilzeitarbeit im Alter zu Versorgungslücken führen.

Große Renten­lücke zwischen Männern und Frauen

Und tatsächlich: Die oben aufgeführten Faktoren des geschlechter­spezifischen Unterschieds beim Verdienst werden im Alter besonders deutlich. Laut einer Studie der Deutschen Renten­versicherung von 2017 ist die monatliche gesetzliche Rente von Männern im Mittel um gut 300 Euro höher als bei Frauen. Die beachtliche Renten­lücke unterstreicht die Relevanz der Thematik. Dabei ist die betriebliche Alters­vorsorge besonders für junge berufstätige Frauen sehr wichtig.

 

Zurück